Eishockey. Die Bietigheim Steelers haben sich für die 4:5-Niederlage bei den EV Lindau Islanders rehabilitiert. Am Freitagabend schlugen sie am dritten Spieltag der Eishockey-Oberliga Süd die Tölzer Löwen mit 5:1. Entscheidend dabei war ein Doppelschlag der Gastgeber zum Ende des zweiten Drittels hin. Innerhalb von 39 Sekunden trafen erst Christoph Kiefersauer (36.) sowie dann Eric Nemec (37.) und schraubten das Ergebnis vorentscheidend auf 4:0 in die Höhe. „Der Fokus war da, nicht so wie zu Beginn in Lindau“, erklärt Steelers-Trainer Alexander Dück. „Vor allem in Unterzahl haben wir einen guten Job gemacht. Auch die Überzahl war erfolgreich.“
In der zehnten Minute gingen die Bietigheimer in Führung. Eric Nemec hatte – fast schon im Torraum stehend – die Übersicht, im Nachsetzen nicht zu versuchen, das Tor selbst zu erzielen. Stattdessen legte er noch mal quer auf Marvin Drothen, der nur noch zu seinem Premierentreffer im Steelers-Trikot einschieben musste. Schon während der ersten Überzahlsituation war der Führungstreffer in der Luft gelegen. Doch Bastian Eckl scheiterte mit seiner Direktabnahme am Pfosten (4.).
Nach der ersten Druckphase der Bietigheimer kamen aber auch die Tölzer besser ins Spiel. Gefährlich wurde es aber ansatzweise nur ein Mal, als Steelers-Goalie Olafr Schmidt kurzzeitig die Orientierung verloren hatte, als ihm die Scheibe unter einem Schoner durchgerutscht war und frei vor der Linie lag.
Direkt zu Beginn des Mittelabschnitts mussten die Steelers eine vierminütige Überzahl überstehen. Tim Schüle bekam für einen hohen Stock zwei plus zwei Minuten aufgebrummt. Mit einem Mann weniger auf dem Eis ließen die Bietigheimer dennoch nichts anbrennen. Vielmehr nutzten sie die Unterzahl sogar, um ihren Vorsprung auszubauen. Schüle hatte gerade mal für sechs Sekunden in der Kühlbox Platz genommen, da enteilte Alexander Preibisch allen Tölzern und ließ auch Goalie Enrico Salvarani mit der Rückhand keine Chance (21.). „Wir sind eigentlich ab der zweiten Hälfte des ersten Drittels besser ins Spiel gekommen. Ärgerlich war dann, dass wir in unserem Powerplay nach sechs Sekunden das 0:2 kassieren“, analysiert Löwen-Trainer Axel Kammerer, sieht aber die Steelers als verdienten Sieger: „Wir hatten zwar unsere Möglichkeiten, aber wir waren offensiv zu harmlos.“
Beinahe hätte Schüle einen zweiten sogenannten Shorthander nachgelegt. Nach seiner nächsten Strafe für einen harmlosen Bandencheck wurde er, direkt von der Strafbank kommend, bedient und lief alleine auf Salvarani zu, verzog aber (35.). Besser machte es Kiefersauer rund eine Minute darauf. Auf Zuspiel von Sören Sturm hämmerte der Stürmer die Hartgummischeibe per Direktabnahme in Überzahl hoch in den kurzen Winkel (36.). Und nur 39 Sekunden später ersprintete Nemec einen langen Pass gegen einen Tölzer und ließ auch Salvarani keine Chance (37.).
Im letzten Drittel kontrollierten die Steelers das Geschehen auf dem Eis, ohne wirklich mehr als das Notwendigste zu machen. In der einen oder anderen Situation spielten sie aber im eigenen Drittel zu sehr mit dem Feuer – und wurden dafür prompt bestraft. In der 56. Minute drückte Klemen Pretnar den Puck zum Endstand über die Linie und verhinderte so den Shutout für Goalie Schmidt. „Mit dem letzten Drittel kann ich gar nicht zufrieden sein. Da sind wir komplett weggegangen von unserem Spiel. Wir müssen lernen, die ganzen 60 Minuten den Fokus zu halten“, bemängelt Dück. „Vielleicht wollte der eine oder andere etwas mehr machen, wir haben auf jeden Fall nicht als Mannschaft gespielt.“
Zu diesem Zeitpunkt hatte Christian Sprez aber schon auf 5:0 erhöht. Er leitete das Tor mit einem Rückpass auf Pawel Dronia selbst ein. Dessen Schuss parierte zwar Salvarani noch, doch die Scheibe fiel Sprez direkt vor die Füße, sodass er nur noch einschieben musste (55.). nac